In Afrika leben etwa 17 Prozent der Weltbevölkerung, also mehr als 1,3 Milliarden Menschen. Bislang besitzen aber nur 44 von 1.000 Afrikanern ein Auto, während im Vergleich dazu 602 von 1.000 Europäern ein eigenes Auto fahren. Doch die Mittelschicht Afrikas wächst, die Panafrikanische Freihandelszone soll den weltweit größten Binnenmarkt entstehen lassen. Die Nachfrage nach deutscher Technik und Expertise ist hoch.
Bisher werden nur etwa 700.000 Fahrzeuge auf dem afrikanischen Kontinent produziert, davon etwa die Hälfte in Südafrika und ein weiterer großer Anteil in Marokko. In Südafrika sind es vor allem die deutschen Hersteller BMW, Daimler und Volkswagen, die die Liste anführen, in Marokko dominieren französische. Ostafrika weist bisher deutlich geringere Marktanteile auf. Kenia gilt in Ostafrika vor allem als Hub für Fahrzeugmontage.
In den afrikanischen Metropolen, die eine hohe Stau- und Emissionsdichte aufzeigen, könnte Elektromobilität den Verkehr revolutionieren. Um dem Klimawandel zu begegnen, braucht auch Afrika Lösungen für saubere Mobilität.
Die deutsche Automobilbranche erkennt zunehmend das Potenzial. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) engagiert sich gemeinsam mit der African Association of Automotive Manufacturers (Afrikanischer Verband der Automobilhersteller, AAAM) seit Ende vergangenen Jahres für die Stärkung der Rolle Afrikas als Exportdestination und für die Förderung der lokalen Produktion.
Der BDI unterstützt die Förderung der Zusammenarbeit mit der Wirtschaft in Ostafrika mit dem Projekt „Perspektiven schaffen“ mit der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ). Gemeinsam mit der Kenya Association of Manufacturers (KAM) war das Projekt im September auf der diesjährigen IAA Mobility in München vertreten.