Für die Industrie steht dabei der Umgang mit dem Klimawandel im Fokus. „Deutschland hat eine gewaltige Aufgabe vor sich: die Treibhausgasemissionen stoppen und zugleich dafür sorgen, dass die Unternehmen erfolgreich sein können“, unterstreicht Russwurm - und appelliert an die künftige Regierung: „Das werden Politik und Wirtschaft nur gemeinsam erreichen.“
Industrie und Politik seien sich im Ziel einig: die Transformation hin zu einer CO2-freien Gesellschaft und Industrie. Doch die Ansätze, wie sich Klimaneutralität erreichen lässt, seien unterschiedlich: „Die mangelnde Technologieoffenheit ist problematisch.“ Für neue Energie- und Infrastrukturprojekte fordert der BDI-Präsident „schnellere Planungsverfahren samt Verschlankung und Beschleunigung des Rechtswegs“. Das müsse jede neue Bundesregierung schnell angehen, denn: „Wir haben nicht beliebig viel Zeit.“
Beim Thema Steuern gehen die Wahlprogramme der möglichen Koalitionäre weit auseinander. Den Standpunkt der Industrie macht Russwurm deutlich: „Der Steuersatz für die Unternehmen in Deutschland ist im wahrsten Sinne des Wortes spitze, deutlich höher als im EU-Durchschnitt und doppelt so hoch wie das, was nun globaler Konsens für die Mindestbesteuerung ist. Das tut weh und ist ein immenser Standortnachteil – gerade für künftige Investitionen.“ Alle Parteien müssten das Erwirtschaften und die Rahmenbedingungen für Wirtschaft und Industrie stärker in den Blick nehmen als das Verteilen.