„Zum Erreichen der Klimaziele im Verkehr und in weiteren Sektoren brauchen wir große Mengen an treibhausgasneutralem Wasserstoff und seiner Folgeprodukte als klimafreundliche Energieträger für Motoren, Wärme und die chemische Industrie. Unsere Branche ist bereit, massiv zu investieren“, sagte Küchen auf dem Kongress, der unter der Schirmherrschaft des Wasserstoff- und Brennstoffzellenverbands (DWV) stattfand.
Dazu müsse die EU die seit Jahren überfälligen delegierten Rechtsakte verabschieden. Darin wird bestimmt, welche Bedingungen zur Herstellung grünen Wasserstoffs eingehalten werden müssen und welche Kohlenstoffquellen als nachhaltig anerkannt werden, da für klimafreundliche flüssige Energie, so genannte PtX-Produkte, neben Ökostrom auch Kohlenstoff benötigt wird. „Erst dann können milliardenschwere Investitionsentscheidungen für Wasserstoffprojekte getroffen werden.“
Grüne Importe drohen Umweg um Deutschland zu machen. Es bestehe das Risiko, dass die Kriterien für den Bezug von Strom zur Produktion von grünem Wasserstoff und die Anforderungen an Kohlenstoffquellen so strikt festgelegt werden, dass womöglich viele Projekte nicht realisiert werden können. „Das kann dazu führen, dass Projekte in für Windstrom sehr vorteilhaften Weltregionen wie Chile zwar umgesetzt werden, die dort hergestellten Produkte, darunter grünes Methanol, aber nicht in Deutschland, sondern in anderen Weltregionen landen. Das gefährdet das Erreichen der ohnehin sehr ambitionierten europäischen und deutschen Klimaziele. Denn Importe von klimaneutralen Energieträgern sind dafür unerlässlich.“
Es gehe nicht nur um das Tempo der Entscheidungen, so Küchen. „Diese müssen auch praktikabel umsetzbar sein. Die EU muss ihre Investitionsblockaden dringend lösen und den Weg freimachen für grünen Wasserstoff im großen Stil.“