Grundsatzpapier umsetzen
Neben dem Austausch mit der Politik stehen konkrete Projekte in Entwicklungs- und Schwellenländern im Fokus der Umsetzung des Grundsatzpapiers zur Entwicklungspolitik. Erstmals überhaupt haben BDI und die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) eine gemeinsame Prüfmission nach Ostafrika durchgeführt, um die Situation vor Ort zu erkunden.
Perspektiven vor Ort schaffen
Ziel der Mission war es, konkrete Möglichkeiten zu identifizieren, in denen Industrie und Entwicklungszusammenarbeit miteinander kooperieren können. Insbesondere müssen wirtschaftliche Perspektiven für die Menschen vor Ort geschaffen werden, um Ursachen für Flucht und Migration zu reduzieren. Dabei wurden eine Vielzahl von intensiven Gesprächen mit Botschaften, Regierungsinstitutionen, UN- und NGO-Vertretern sowie ostafrikanischen und deutschen Unternehmen geführt.
Das Team konnte sich einen guten Überblick über bestehende Initiativen und mögliche Anknüpfungspunkte verschaffen. Alle Gesprächspartner waren sich einig: Nachhaltige Entwicklung kann nur entstehen, wenn alle Akteure über ihren Tellerrand schauen und gemeinsam Erfahrungen, Expertisen und Netzwerke einbringen. Deshalb planen auch BDI und GIZ, ihre Zusammenarbeit zu vertiefen.
Warum Ostafrika?
Ostafrika ist mit einem durchschnittlichen Wirtschaftswachstum von 6,3 Prozent die Lokomotive des Kontinents. Allerdings bleiben auch die Herausforderungen groß: Subsahara-Afrika hat weltweit die am schnellsten wachsende Bevölkerung, Uganda eine der jüngsten Bevölkerungen weltweit. Diese stark wachsende junge Bevölkerung drängt auf die Arbeitsmärkte. Fehlen dort Perspektiven, steht die vielerorts fragile politische Stabilität auf dem Spiel - und wächst der Migrationsdruck. Eine Zusammenarbeit zwischen BDI und GIZ könnte zudem an bereits laufende Aktivitäten des BDI in Ostafrika anknüpfen. Seit Mai 2015 unterstützt der BDI ein Kammern- und Verbandspartnerschaftsprojekt mit dem ostafrikanischen Wirtschaftsverband, dem East African Business Council.