Vor allem der Bedarf an Hightechrohstoffen wie Seltenerdmetalle, Lithium, Kobalt oder Nickel wird deutlich ansteigen. Für entsprechende Technologielösungen ist die sichere Versorgung mit Rohstoffen für die deutsche Industrie von größter Bedeutung.
Der veränderte Rohstoffbedarf wird auch Auswirkungen auf die Produzentenländer haben. Denn der Rohstoffsektor ist in vielen Entwicklungsländern ein zentraler Wirtschaftszweig. Allein die Produktion mineralischer Rohstoffe hat in mehr als 20 Entwicklungsländern einen Anteil am Bruttoinlandsprodukt von über 20 Prozent. Der Rohstoffsektor bietet somit große Chancen für wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung. Gleichwohl sind mit dessen Aufbau und Verwaltung auch Herausforderungen verbunden, die starke und unabhängige Institutionen erfordern.
Die vom G7-Gipfel in Brüssel im Juni 2014 beschlossene CONNEX-Initiative („Strengthening Assistance for Complex Contracts Negotiations in the Extractives“) verfolgt das Ziel, rohstoffreichen Entwicklungsländern Hilfestellung bei der Verhandlung und Umsetzung komplexer Investitionsabkommen im Rohstoffsektor zu leisten. Die Bundesregierung hat sich während der deutschen G7-Präsidentschaft 2015 und auch darüber hinaus maßgeblich für die Entwicklung und Umsetzung der CONNEX-Initiative eingesetzt. Auf deutsche Initiative hin wird Anfang 2017 eine CONNEX Support Unit in Berlin etabliert. Sie soll die internationale Sichtbarkeit und Repräsentativität der Initiative erhöhen und ihre Reichweite vergrößern. Der BDI unterstützt die CONNEX-Initiative bei ihrem Ziel, in Entwicklungsländern starke und unabhängige Institutionen im Rohstoffsektor aufzubauen.
Im Rahmen der Eröffnung des CONNEX Support Units in Berlin luden BDI und die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) im Januar 2017 zu einer Veranstaltung in die GIZ-Repräsentanz in Berlin. Günter Nooke, Afrikabeauftragter der Bundeskanzlerin, und Matthias Wachter, Abteilungsleiter Sicherheit und Rohstoffe im BDI, führten mit Impulsstatements in die Thematik ein. Im Anschluss diskutierte ein Expertenpanel, wie die Chancen des veränderten Rohstoffbedarfs gemeinsam genutzt werden können. Als Experten nahmen teil: Marius Baader, Verband der Automobilindustrie (VDA), Stephen Karangizi, African Legal Support Facility (ALSF), Karl P. Sauvant, Columbia Center on Sustainable Investment (CCSI), und Louis T. Wells, Harvard Business School.