Damit ist das Thema benannt, das Pfundner und den Ausschuss aktuell am stärksten beschäftigt: „Mich freut ganz besonders, dass die Bundesregierung entschieden hat, den bisherigen nationalen IT Gipfel in diesem Jahr zum Digitalgipfel mit dem Schwerpunktthema eHealth weiterzuentwickeln.“ Das zeige die besondere Bedeutung von eHealth für den Wirtschafts- und Lebensstandort Deutschland.
„Es sind diese Plattformen, die unserer Industrie ein Gesicht geben und wo wir – gemeinsam mit der Politik – der Angst vor dem medizinisch-technischen Fortschritt entgegentreten können“, sagt Pfundner. Leider verstecke sich die Politik, gerade was die industrielle Gesundheitswirtschaft betrifft, oft hinter dem Wählervotum. „Dies bedient ungewollt Ängste, statt Zuversicht auszustrahlen. So überlassen wir Zukunftschancen den Ländern, die sich offener mit den Chancen der Digitalisierung auseinandersetzen. Mit Health-IT ist hier hoffentlich ein Anfang gemacht.“
Der intelligente Einsatz moderner digitaler Lösungen kann Gesundheitsversorgung, Therapie und Behandlungsverfahren revolutionieren. Er birgt enorme Potenziale für effizientere Strukturen: Die eingesparten Ressourcen wiederum lassen sich anderweitig für Innovationen nutzen.
Innovationen sind ein weiteres wichtiges Schlagwort für die Arbeit des Ausschusses. Die industrielle Gesundheitswirtschaft zeichnet sich durch ihre hohe Innovationskraft aus und bildet das Rückgrat des gesamten Versorgungssektors. Ihre Unternehmen sind zudem ein wichtiger Teil des europäischen Industrie- und Wertschöpfungsnetzwerkes.
„Ich habe mich seit meinen Anfängen in der pharmazeutischen Industrie daran gestört, dass es immer hieß: Früher war Deutschland die Apotheke der Welt – und das irgendwie mit Wehmut“, erklärt Pfundner. Gleichzeitig hätten sich die Rahmenbedingungen für eine Innovationskultur in der Gesellschaft nicht verbessert. „Das können Sie lamentierend zur Kenntnis nehmen – oder sich einsetzen.“ Dafür hat Pfundner sich entschieden, aus tiefster Überzeugung: „Die Gesundheitsindustrie passt ausgesprochen gut zu Deutschland und unserer Zukunft – in ökonomischer und ökologischer Hinsicht und weil sie den Menschen nutzt.“
Diese Motivation treibt Pfundner neben seinem ehrenamtlichen Engagement im BDI auch in seinen beruflichen Aktivitäten an. Er ist seit 2006 Vorstand der Roche Pharma AG in Grenzach-Wyhlen und Mitglied der Geschäftsführung der Roche Deutschland Holding GmbH. Das Unternehmen ist ein High-Tech-Unternehmen und auf Innovationen in der Medizin und Diagnostik spezialisiert. „Unsere Innovationen ersetzen etablierte Produkte und werden zum neuen Therapiestandard. Das ist mit hohem Risiko verbunden, daran arbeiten in Deutschland über 15.000 der weltweit 90.000 Mitarbeitenden.“ Roche ist ein globales Unternehmen und auf die grenzüberschreitende Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Forschung und Entwicklung, der Produktion und der Regulierungsbehörden angewiesen. Pfundner: „Ich sehe politische Entwicklungen, welche die grenzüberschreitende Zusammenarbeit erschweren würden, mit Sorge.“
Aktuell gibt es vor diesem Hintergrund für Pfundner und den Ausschuss reichlich Anlass und Stoff für politische Gespräche. Die Arbeit im Ausschuss ist wichtig, weil sie Perspektiven für eine gesunde Wirtschaft und eine gesunde Gesellschaft eröffnet – national, europäisch und international.
Da trifft es sich gut, dass sich Pfundner mittlerweile auch häuslich in Berlin niedergelassen hat. „Meine häufige Berlin-Präsenz führte dazu, dass sich der Familienrat – meine Frau, unsere beiden Kinder und unsere Hunde – für eine Kulturwohnung in Berlin entschieden hat.“ Pfundners wurden auf Alt Stralau fündig. So lassen sich berufliche Termine, Familienleben, Besuche von Freunden und kulturelle Erlebnisse hervorragend verbinden.