Der ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss, Spitzenverband der Immobilienwirtschaft, unterstützt die grundsätzliche Ausrichtung der Kommission, mahnt aber vor Proportionalität bei neuer Regulierung, die stets praxisnah sein sollte. „Nachhaltigkeit liegt in der DNA unserer Branche. Schon vor sieben Jahren haben wir unseren ersten Nachhaltigkeitsleitfaden als Branchenkodex und Hilfestellung für Marktteilnehmer der Immobilienwirtschaft erstmalig herausgegeben. Es ist sehr gut, dass die Europäische Kommission jetzt Standards entwickeln will, um das Finanzierungsumfeld für nachhaltige Produkte zu verbessern. Doch müssen diese auch wirklich praxisorientiert sein“, erklärte Andreas Mattner, Präsident des ZIA. „Bislang fehlt ein einheitliches Verständnis dafür, was ein nachhaltiges Investment auch wirklich ist. Es wäre schön, wenn jetzt Klarheit einkehrt.“
Dennoch warnt der ZIA vor überschwänglicher Regulatorik. „Die Immobilienwirtschaft ist als kapitalintensive Branche ganz besonders auf ein stabiles Finanzierungsumfeld angewiesen. Die Vergangenheit hat uns deutlich gezeigt, dass regulatorische Eingriffe dieses Umfeld verschlechtern. Wenn die Kommission das Ziel erreichen will, Investitionsströme gezielt in nachhaltige Produkte zu lenken, sollte sie also vielmehr auf Anreize setzen. Sonst werden Investoren eher mit Zurückhaltung und Ängsten als mit kreativer Arbeit und zusätzlichem Engagement reagieren“, meint Mattner.