„Gigabit-Netze sind das Rückgrat der digitalen Transformation. Mobilfunknetze der fünften Generation und glasfaserbasierte Netze möglichst bis ins Haus und in die Wohnungen müssen bis 2025 für alle Unternehmen, privaten Haushalte und entlang der Verkehrswege zur Verfügung stehen“, heißt es in dem neuen Papier. Sonst drohe Deutschland international den Anschluss zu verlieren. Darunter leide nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit, sondern der gesamte Wirtschaftsstandort. „Die richtigen Anreize für den Ausbau müssen endlich kommen.“
In seinem Papier schlägt der BDI Lösungsansätze vor, um die im Koalitionsvertrag vereinbarten Maßnahmen umzusetzen. Die Herausforderungen dabei seien vielfältig. Ob mehr Effizienz in Bau und Planung durch vereinfachte Genehmigungsprozesse oder gezielte Investitionsanreize für einen 5G-Leitmarkt, ob nachfragorientierte Anreizpolitik durch Gigabit-Voucher für den Anschluss von Gewerbegebieten an Gigabit-Netze bis 2021 oder eine gezieltere Koordinierung der Ministerien: „Ziel muss es sein, gemeinsam mit den Netzbetreibern und der gesamten Industrie zügig Netze bereitzustellen, die den Anforderungen wie Industrie 4.0 und künstlicher Intelligenz gerecht werden. Nur so wird der Industriestandort Deutschland mit den Vorreitern im Ausbau der Gigabit-Netze wie China oder Korea mithalten.“
Mit rund 180 Gästen aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft erörterte der BDI im Oktober gemeinsam mit dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) die nächsten Schritte für den Ausbau der Netze in Deutschland. Der Titel der Veranstaltung lautete: „Geht nicht gibt’s nicht – Gigabit-Netze für Deutschland“. Er macht klar, wie wichtig schnelles Internet für die Betriebe ist.
BDI-Präsident Dieter Kempf sagte, der Ausbau der digitalen Infrastruktur sei von existenzieller Bedeutung. Unternehmen, Anwenderindustrie wie Netzbetreiber, brauchten Planungssicherheit und kräftigen Rückendwind aus der Politik. Helge Braun, Bundesminister für besondere Aufgaben und Chef des Bundeskanzleramts, versprach eine bessere Zusammenarbeit zwischen den Ministerien. Andreas Scheuer, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, bekräftigte die Zielsetzung der Bundesregierung, bis 2025 ein flächendeckend schnelles Internet für Deutschland zur Verfügung zur stellen.