Alfred Gaffal ist ein erfolgreicher Unternehmer. Bereits 1973 trat er bei der Wolf GmbH in Mainburg, einem führenden Hersteller von Heizungs-, Lüftungs-, Klima- und Solartechnik, als Leiter, später Geschäftsführer Vertrieb/Marketing ein. 1994 wechselte er als Geschäftsführer zu Liebert-Hiross in München, einem Unternehmen der Emerson Electric, ehe er 2002 als Vorsitzender der Geschäftsführung zur Wolf GmbH nach Mainburg zurückkehrte und das Unternehmen zukunftsfest machte. Zugleich war er von 2006 bis 2011 Mitglied des Vorstands der Centrotec AG, der Muttergesellschaft von Wolf. Seit 2011 ist Gaffal Vorsitzender des Aufsichtsrates der Wolf GmbH. 2013 wurde er zum Präsidenten der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. sowie der bayerischen Metall- und Elektroarbeitgeberverbände bayme vbm gewählt. Gaffal ist Präsidialmitglied des BDI, Vizepräsident und Schatzmeister der BDA, Vizepräsident von Gesamtmetall sowie „Botschafter Niederbayerns“. Der begeisterte Freizeitsportler – Golf, Skifahren, Tennis, Wandern – ist verheiratet und hat drei erwachsene Kinder.
In der derzeitigen wirtschaftspolitischen Entwicklung sieht Gaffal ein noch nie dagewesenes Nebeneinander von großer wirtschaftlicher Stärke und riesigen Umwälzungen, zum Beispiel durch die Bedrohung des Welthandels durch Protektionismus, die Digitalisierung, den Strukturwandel in der Automobilindustrie und den Fachkräftemangel. „Mehr denn je ist unklar, ob derjenige, der heute erfolgreich ist, auch morgen noch zur Spitze zählt. Wir dürfen uns deshalb nicht auf den Lorbeeren ausruhen. Es besteht enormer Handlungsbedarf.“
In der Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik verweist der vbw-Präsident darauf, dass die Sozialausgaben schneller wachsen als das Bruttoinlandsprodukt und in diesem Jahr erstmals die Grenze von einer Billion Euro durchbrechen könnten. Er fordert, dass die Weichen der sozialen Sicherungssysteme so gestellt werden, dass diese leistungsfähig und langfristig finanzierbar sind und der Gesamtbeitragssatz zur Sozialversicherung dauerhaft unter 40 Prozent gehalten wird.
In der digitalen Transformation sieht der vbw-Präsident eine Schlüsselaufgabe. Um sie erfolgreich zu gestalten, mahnt Gaffal mehr Flexibilität an – auch bei der Verteilung der Arbeitszeit: Die tägliche Höchstarbeitszeit muss durch eine wöchentliche Höchstarbeitszeit ersetzt werden – ohne dass sich das tariflich oder vertraglich vereinbarte Arbeitszeitvolumen verändert. Gaffal fordert zudem einen innovationsfreundlichen Rechtsrahmen, der die Entstehung digitaler Geschäftsmodelle fördert und Forschungsschwerpunkte beispielsweise auf künstliche Intelligenz und Big-Data-Anwendungen setzt.
Auch aufgrund seiner unternehmerischen Expertise ist eine schlüssige Energie- und Klimapolitik Gaffals besonderes Anliegen. Er zieht ein negatives Fazit der bisherigen Umsetzung der Energiewende: „Wir brauchen schnellstmöglich ein schlüssiges energiewirtschaftliches Gesamtkonzept, das Versorgungssicherheit, Bezahlbarkeit sowie Klima- und Umweltverträglichkeit in Einklang bringt.“ Dazu gehörte zwingend die Abschaffung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) sowie die steuerliche Absetzbarkeit von Maßnahmen der energetischen Gebäudesanierung: „Klimaschutz ist insgesamt nur im Rahmen internationaler Vereinbarungen und ohne nationale Alleingänge zu bewältigen.“ Um die führende Stellung im Individualverkehr zu halten, muss es laut Gaffal gelingen, dass Deutschland Leitanbieter für automatisiertes und autonomes Fahren wird. Bei den Antriebstechnologien wird nach seinen Prognosen der Diesel auch in Zukunft unverzichtbar sein.
Gerade in Bayern spielt für die Unternehmen das Thema Fachkräftesicherung eine zentrale Rolle. Gaffal wirbt hier für einen ganzheitlichen Ansatz auf allen politischen Ebenen. Die vbw hat dazu kürzlich zusammen mit der Bayerischen Staatsregierung die „Initiative Fachkräftesicherung“ gestartet, mit der bis 2023 rund 250.000 zusätzliche Fachkräfte gewonnen werden sollen.