Das geht aus einer aktuellen Mitgliederumfrage hervor, die der Verband der Chemischen Industrie (VCI) Mitte August vorgestellt hat. Danach planen 60 Prozent der Unternehmen, ihre Forschungsprojekte wie vorgesehen durchzuführen. Etwa 30 Prozent verschieben einzelne FuE-Projekte zumindest um einige Monate, wenige Projekte werden ganz gestrichen (zwei Prozent). Bei externen Forschungsaufträgen hält sich die Branche in der Krise allerdings vermehrt zurück.
Thomas Wessel, VCI-Vorsitzender des Ausschusses Forschung, Wissenschaft und Bildung, sagte: „Wir müssen zurück in die Zukunft! Der Forschungsstandort Deutschland steht nicht erst seit der Corona-Pandemie unter starkem Druck. Die daraus resultierende Krise hat seine Schwächen schonungslos offengelegt.“
Wegen der Unsicherheiten über die weitere wirtschaftliche Entwicklung geht der VCI davon aus, dass die Branche in diesem Jahr ihren Rekord-Forschungsetat von 2019 in Höhe von rund 13 Milliarden Euro nicht erreichen wird. Wessel ist aber überzeugt, dass die Branche langfristig ihre Innovationskraft durch hohe Investitionen in FuE weiter stärken wird. Das setze jedoch voraus, die Rahmenbedingungen für Forschung und Innovation am heimischen Standort bestmöglich zu gestalten. „Deutschland muss eine Metamorphose durchlaufen, um gestärkt aus der Krise hervorzugehen“, betonte der Ausschussvorsitzende.