Die Herausforderung, in Europa bis 2050 klimaneutral zu werden, ist beispiellos, und auch die Zwischenziele bis zum Jahr 2030 sind sehr ehrgeizig gesetzt. Politisch liegt letzteres noch zwei Legislaturperioden und damit scheinbar weit entfernt. Doch für die Industrie, die in Entwicklungs- und Investitionszyklen denkt, ist diese ferne Zukunft gleichsam schon morgen. Denn anspruchsvolle Produktionsanlagen müssen langfristig und nachhaltig genutzt werden, um ihre Kosten über viele Jahre zurückzuverdienen.
Damit die Energie- und Klimazukunft gelingt, kommt es entscheidend auf die neue Bundesregierung an. Die deutsche Industrie steht als Partnerin bereit, wenn es gilt, die Leitplanken für die kommenden Jahre zu justieren. Es muss gelingen, das steigende deutsche und europäische Ambitions- und Kostenniveau weiterhin kompatibel zu halten mit der globalen Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie. Hierfür ist es hilfreich, dass sich inzwischen auch andere große Wirtschaftsnationen wie die USA oder China zum Ziel der Klimaneutralität bekennen. Gleichwohl kommt es entscheidend auf die jeweiligen konkreten Taten und ihre Folgen an – in Deutschland, Europa und weltweit.
Mit dem Ziel der Klimaneutralität verlagert sich die Debatte nun von den Zielen hin zu notwendigen konkreten Instrumenten, mit denen sich die Ziele auch tatsächlich erreichen lassen. Darum geht es beim Europäischen Green Deal, darum wird es auch in der neuen Legislaturperiode in Deutschland gehen. Mit den nachfolgenden Vorschlägen an die Politik bringt sich der BDI anlässlich der Bundestagswahl am 26. September ein.