Die Umsetzung der Mindeststeuer in Europa dürfe nicht übers Knie gebrochen werden. Europäische Unternehmen würden einseitig mit Zuschlagssteuern belastet, die hohe Implementierungskosten und administrative Belastungen verursachen. Gerade in den aktuellen Krisenzeiten sei es wichtig, dass die EU-Umsetzung global koordiniert erfolgt.
„Die Politik muss die Zeit nutzen, um die Regelungen weiter zu vereinfachen“, sagte Lang. Die Mindeststeuer sollte nur bei Fällen von echter Relevanz greifen. Gewinne aus Ländern, die offensichtlich einer Besteuerung von mindestens 15 Prozent unterliegen, sollten von den umfangreichen Dokumentationspflichten ausgenommen werden.
„Die Unternehmen brauchen mehr Zeit für eine gewissenhafte Vorbereitung auf die hochkomplexen Neuregelungen“, machte Lang deutlich. Sie müssten die erforderlichen Daten in den Konzernen aufbereiten, ihre IT-Systeme anpassen und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schulen. Eine Verschiebung der Mindeststeuer auf das Jahr 2024 oder zumindest praxistaugliche Übergangsregelungen seien notwendig.