In der Gesamtwirtschaft ging sie von gut 20 auf 14,5 Prozent zurück. Einer der Gründe für den deutlicheren Rückgang in der Pharma-Branche ist, dass Frauen in dieser zunehmend hoch qualifizierte und gut bezahlte Tätigkeiten ausüben. Das ergab eine Analyse des vfa für die neueste Ausgabe des MacroScope Pharma Policy Briefs.
„Unter dem Strich zählt die Pharmaindustrie zu den Branchen mit den höchsten und am wenigsten diskriminierenden Löhnen“, sagt Claus Michelsen, Geschäftsführer Wirtschaftspolitik im vfa. Auch wenn es in der pharmazeutischen Industrie ein Gender-Pay-Gap gibt, sind die Löhne im Branchenvergleich in den meisten Fällen um einen zweistelligen Prozentwert höher und selbst bei den genannten Ausnahmen sind sie nur in einigen Leistungsgruppen (u. a. leitende Angestellte, Fachkräfte, ungelernte Kräfte) niedriger. Weibliche Führungskräfte erhalten nur in zwei Branchen im Durchschnitt höhere Löhne. Dies gilt ebenfalls für herausgehobene Fachkräfte.
Trotz der vergleichsweise positiven Ergebnisse besteht der Gender-Pay-Gap in der Pharma-Industrie genauso wie in der Gesamtwirtschaft fort und sollte dringend ausgeglichen werden. „Die Lohnungleichheit können wir uns nicht mehr lange leisten. Angesichts sinkender Ressourcen bei den Erwerbstätigen sollten wir die bestehenden Potenziale besser mobilisieren. Dazu zählen insbesondere Frauen“, erklärt Michelsen. „Da die Höhe der Entlohnung ein wichtiger Anreiz für die Aufnahme einer beruflichen Tätigkeit ist, sollten wir gleiche Löhne für gleiche Arbeit als selbstverständliches Prinzip weiter etablieren und leben.“