„Die deutsche Industrie wird künftig von einem erfahrenen Profi aus der Informationstechnik repräsentiert“, erläutert die Nachrichtenagentur Reuters. „Mit der Wahl Kempfs unterstreicht der BDI die Bedeutung, die er dem Wandel der Industrie traditioneller Prägung hin zu einer digital gesteuerten und vernetzten Produktion und Dienstleistung beimisst.“ Den „Lautsprecher“ will der Neue laut Reuters nicht abgeben. „Kempf orientiert sich lieber am Stil seines Vorgängers Ulrich Grillo: dosierte, aber akzentuierte Stellungnahmen, wenn es geboten erscheint“, schreibt die Nachrichtenagentur.
„Kempf ist vom Schlage Geradeaus“, kommentiert die Frankfurter Allgemeine Zeitung. „Immer nur der kleinste gemeinsame Nenner, das ist ihm zu wenig.“ So schätzt es auch die Stuttgarter Zeitung ein: „Für einen Industrievertreter bringt Kempf aber auch erfrischende Ansichten mit sich. Er scheut sich nicht davor, Tabus anzusprechen.“ Berliner Zeitung und Frankfurter Rundschau heben seine „unkonventionellen Äußerungen zu einigen Themen“ hervor – und dass er sich „nicht in ein festes Korsett einbinden lassen möchte“.
Dieter Kempf „will versuchen, die Kluft zwischen Wirtschaftseliten und Bürgern zu verringern“, beobachtet die Deutsche Presse-Agentur dpa. Der klassische Lobbyismus müsse raus aus den Hinterzimmern, dies habe Kempf verstanden, erklärt dpa. Zudem reagiere der BDI mit der Berufung auf die wachsende Bedeutung der Digitalisierung und Vernetzung der Produktion unter dem Stichwort Industrie 4.0.
„Der IT-Spezialist soll den Übergang von der ‚Old Economy‘ zur vollautomatisierten und digitalisierten Produktion voranbringen und moderieren“, notiert die Rheinische Post. Und der Tagesspiegel weiß: „Kempf möchte vor allem auch den Mittelstand fitmachen für die neue Welt.“ Als „eher von der unprätentiösen Sorte“ bezeichnet ihn die Süddeutsche Zeitung: „Dazu passt, dass er auf Motorräder steht und schon mal auf der Bühne zur Gitarre greift.“