„Globalisierung sei über Jahrzehnte der Wachstums- und Wohlstandstreiber der Welt gewesen“, schreibt Heraeus. Sie habe etwa in Ost- und Südostasien dazu beigetragen, hunderte von Millionen Menschen aus der Armut zu befreien. Mit der zunehmenden Vernetzung sei Welt jedoch komplexer geworden: In den seltensten Fällen ließen sich die Herausforderungen der Globalisierung innerhalb nationaler Grenzen meistern. Trotz insgesamt außerordentlicher Vorteile habe die Globalisierung auch negative Auswirkungen. Manche Menschen würden sich fürchten, in der Zukunft womöglich abgehängt zu werden, wenn sie nicht mithalten können.
„Als zentrales Forum für internationale Wirtschaftskooperation muss und wird sich die G20 diesen Problemen annehmen“, verspricht Heraeus. Das übergeordnete Ziel der G20 sei nicht nur, Wachstum zu fördern – sondern ein Wachstum, das robust, krisenfest, nachhaltig und inklusiv ist. Dies hält der B20-Präsident für die Voraussetzung, um Globalisierung erfolgreich zu gestalten und die Akzeptanz der so dringend benötigten globalen Zusammenarbeit zu sichern. „Inklusivität – Teilhabe am Wachstum für Aufstiegs- und Einkommenschancen – muss sowohl zwischen wie innerhalb Ländern sichergestellt werden.“
Heraeus ist sicher: „Je mehr Menschen am eigenen Leib spüren, dass Globalisierung sich positiv auf ihr Leben auswirkt, umso besser. Dann wird der internationale Austausch neuen Wohlstand schaffen und friedliches Miteinander in die Praxis bringen – erst recht in Zeiten wachsender Unsicherheit.“
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Die G20-Mitglieder vereinen gut 85 Prozent der Weltwirtschaftsleistung, mehr als 75 Prozent der globalen Waren- und Dienstleistungsexporte sowie zwei Drittel der Weltbevölkerung auf sich.
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Die B20 ist ein integraler Teil des G20-Prozesses und vertritt in diesem die G20-Wirtschaft. Aufgabe der B20 ist es, die G20 durch konkrete Handlungsempfehlungen, konsolidierte Interessenvertretung und Expertise zu unterstützen. Darüber hinaus fördert die B20 den Dialog von Politik, Zivilgesellschaft und Wirtschaft auf internationaler Ebene.
In der B20 erarbeiten Wirtschaftsvertreter aus der G20 gemeinsame Empfehlungen und spezifische Handlungsvorschläge, welche die Bandbreite der G20-Agenda abdecken. Zudem finden B20-Veranstaltungen sowie ein Austausch mit Regierungen und anderen Stakeholdern des G20-Prozesses statt. Wie die deutsche G20-Präsidentschaft ist auch die B20-Präsidentschaft ein ganzjähriges Projekt.