Beim Thema Energiepolitik fiel es Grillo schwer, einen optimistischen Blick in die Zukunft zu richten. „Unsere geschlossenen Wertschöpfungsketten sind eine Stärke unseres Industrielandes. Jetzt aber sind sie bedroht, und zwar von zwei Seiten: einerseits durch hohe Energiekosten bei gleichzeitig niedrigen Großhandelspreisen; anderseits durch eine immer kurzatmigere Energie- und Klimapolitik“, skizzierte Grillo die Lage. Hier müsse dringend gegengesteuert werden, wenn wir als Investitionsstandort im weltweiten Vergleich interessant bleiben wollen. Deutschland dürfe nicht vom Vorreiter zum Einsiedler werden, appellierte er an die Gäste.
Einen weiteren Fokus legte Grillo auf den Breitbandausbau. „Bis heute liegt Deutschland bei Tempo und Netzabdeckung nur im Mittelfeld, abgeschlagen hinter anderen führenden Industriestaaten. Wir brauchen öffentliche Mittel als Vorlauf-Investition für privates Engagement“. Die geplanten zehn Milliarden Euro Fördergelder für den Aufbau eines flächendeckenden Gigabit-Glasfasernetzes bis 2025 seien dabei nur ein erster Schritt. Unser Land brauche für das schnelle Internet nicht nur mehr öffentliche Investitionen, sondern auch private – und beides nicht einmalig, sondern kontinuierlich. Private Investitionen bedürfen besserer Rahmenbedingungen: für Forschung und Entwicklung, für Risikokapital und für Unternehmensgründer, betonte Grillo in seiner Rede.