Nach einem Jahrzehnt starken Wirtschaftswachstums verlangsamte ein Konjunktureinbruch in vielen Staaten Subsahara-Afrikas das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts in den vergangenen beiden Jahren. Nach wie vor sind viele Länder zu stark von den globalen Rohstoffmärkten abhängig. Für diese Länder ist eine diversifizierte Wirtschaft umso wichtiger: Länder, die vorwiegend Rohstofflieferanten sind, müssen sich besser in globale Wertschöpfungsketten integrieren.
Der SAFRI-Vorsitzende Große bestärkte die Bundesregierung darin, den G20-Prozess für die dringend nötigen Diskussionen über integratives Wachstum sowie faire Handels- und Investitionsregelungen mit Afrika zu nutzen. Gleichzeitig müssten die afrikanischen Staaten auch wirtschaftspolitische Reformen vorantreiben. Hier können die Wirtschaftspartnerschaftsabkommen der EU, die sogenannten Economic Partnership Agreements, einen wichtigen Beitrag leisten. Sie eröffnen afrikanischen Staaten einen asymmetrischen Zugang zum europäischen Markt und tragen somit den unterschiedlichen Entwicklungs- und Wettbewerbsniveaus im Interesse der afrikanischen Staaten umfassend Rechnung.
Zugang zum EU-Binnenmarkt ermöglichen
Auf dem Afrikagipfel betonte Entwicklungsminister Gerd Müller, dass Unternehmen attraktive und große Märkte bräuchten: „Je mehr afrikanische Handelsräume zusammenwachsen, desto attraktiver werden sie für ausländische Investoren: mehr potenzielle Käufer, mehr Mobilität, weniger Transaktionskosten. Hier sind vor allem die afrikanischen Regierungen gefragt. Aber auch Europa ist gefordert. Wir müssen den Zugang zum EU-Binnenmarkt ermöglichen, Diskriminierungen abbauen und wir brauchen einen fairen Handel, der Wertschöpfung in Afrika fördert.“
Über die Chancen und Herausforderungen in den Ländern Subsahara-Afrikas diskutierten 500 Teilnehmer des German-African Business Summit, der erstmalig auf dem afrikanischen Kontinent stattfand. Neben Entwicklungsminister Müller reisten auch Wirtschaftsministerin Brigitte Zypries sowie Michael Meister, Parlamentarischer Staatssekretär im Finanzministerium, und mehrere Mitglieder des deutschen Bundestages nach Ostafrika. Auf afrikanischer Seite waren Amina Mohamed, Außenministerin der Republik Kenia, sowie Finanz- und Wirtschaftsminister aus Äquatorialguinea, Kenia, Namibia, Nigeria, Uganda, Sambia und dem Sudan Ehrengäste.