„Im Ausschuss für Sicherheit stellen wir uns den aktuellen Herausforderungen und tauschen uns regelmäßig mit allen in unserer Sicherheitsarchitektur relevanten Akteuren offen aus, erarbeiten konkrete Vorschläge und bringen uns konstruktiv in den politischen Diskurs ein“, sagt Günther. „Sicherheit, in all seinen Facetten, ist für das Industrieland Deutschland von zentraler Bedeutung.“ Technische Innovationen, globale Veränderungen und die zunehmende Vernetzung führten zu ständig neuen und komplexeren Herausforderungen für die deutsche Industrie. Die Folge seien permanent steigende Sicherheitsanforderungen auf der einen und sich rasant verändernde Sicherheitsmärkte auf der anderen Seite.
Mit Erfahrung und ganzheitlicher Betrachtung
Der 62-jährige Claus Günther leitet den BDI-Ausschuss für Sicherheit seit seiner Gründung im Jahr 2012. Darüber hinaus ist er Mitglied des BDI-Präsidiums und im Vorstand des Bundesverbands der Deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie (BDSV) sowie in mehreren Fachverbänden aktiv.
Nach seiner Ausbildung zum Offizier hat Günther Wirtschafts- und Organisationswissenschaften an der Hochschule der Bundeswehr in Hamburg studiert. Von 1985 bis 1989 durchlief er verschiedene Positionen bei Buderus AG und war anschließend Vorstandsmitglied der SMC Corporation inTokio. Von 2002 bis 2007 war Günther Bereichsvorstand „Operative Beteiligungen“ der Diehl Stiftung & Co. KG und zugleich CEO der Hydrometergruppe in Ansbach, der heutigen Diehl Metering. Im April 2007 wurde er zum Mitglied des Vorstands der Diehl Gruppe und CEO der Diehl Defence ernannt.
Das Besondere am Ausschuss ist für Günther die ganzheitliche Betrachtung: Die Themenfelder „Sicherheit“ und „Verteidigung“ werden ausgewogen adressiert und behandelt. Dafür diskutiert das Gremium mehrfach im Jahr mit führenden Vertretern aus Bundesregierung, Sicherheitsbehörden, Wissenschaft und Wirtschaft über aktuelle sicherheitspolitische Herausforderungen. Im Vordergrund stehen die Stärkung des Wirtschaftsschutzes und der Cybersicherheit, der Schutz internationaler Handels- und Logistikketten sowie die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen aus dem High-Tech-Bereich der Sicherheits- und Verteidigungsindustrie. Zunehmend rücken dabei auch Brüssel und die Rolle der EU in den Fokus.
Wirtschaft als wichtiger Akteur der Sicherheitspolitik
Laut Günther wird die Rolle der Wirtschaft in der Sicherheitspolitik oftmals verkannt. Innovative Sicherheitslösungen, hochwertige Ausrüstung, der Schutz von kritischen Infrastrukturen: Moderne, verlässliche und vertrauenswürdige Technik „Made in Germany“ bewahrt Deutschlands Handlungsfähigkeit und die strategische Souveränität in Sicherheitsfragen. Die Kompetenz und das Know-how im Bereich kritischer Technologien der Sicherheits- und Verteidigungswirtschaft machen Deutschland unabhängig und zugleich bei internationalen Partnern gefragt.
Keineswegs ist es aber Aufgabe von Unternehmen, deutsche Sicherheitspolitik zu definieren. Die gesellschaftlichen wie auch ökonomischen Interessen und Fähigkeiten sind jedoch für eine solche Definition relevant. Für Günther und den BDI ist es deshalb ein zentrales Anliegen, die Industrie als Akteur in der Sicherheitsarchitektur zu verankern und so einen sicherheitspolitischen Beitrag zu leisten.