In vielen Ländern Afrikas gelten die politischen Strukturen als instabil. Korruption spielt dabei oft eine große Rolle, ein derzeit präsentes Beispiel ist Simbabwe. Gleichwohl gibt es aber auch viele hoffnungsvolle Entwicklungen. So gehört Ostafrika sogar zu einer der sich am dynamischsten entwickelnden Regionen weltweit. Unser Ziel als BDI ist es, mehr deutsche Unternehmen für ein Engagement in dieser Region zu gewinnen.
Wir unterstützen deshalb den East African Business Council (EABC) bei seinem Bemühen, die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen vor Ort zu verbessern. In diesem Jahr haben wir dem EABC-Team zudem zum zweiten Mal bei der East African Business and Entrepreneurship Conference in Daressalam, der größten Stadt Tansanias, geholfen. Der BDI, die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GIZ, die East African Community EAC und der East African Business Council EABC stellten vor rund 300 Unternehmern aus Ostafrika eine gemeinsame Initiative vor – Titel: „Perspektiven schaffen: Wirtschaft für Entwicklung“.
Auf der Konferenz trafen sich junge wie etablierte Unternehmer aus verschiedenen Sektoren, darunter E-Commerce, Informations- und Kommunikationstechnik, Creative Industry sowie Medizintechnik. Mehrere deutsche Unternehmen waren auch dabei.
Das Protokoll in Ostafrika ist für unser Verständnis immer etwas gewöhnungsbedürftig. Der erste Tag besteht im Prinzip ausschließlich aus Reden politisch wichtiger Persönlichkeiten, die sich inhaltlich wenig unterscheiden. Hinzu kommt, dass im Gegensatz zu Deutschland der wichtigste Redner nicht am Anfang spricht, sondern ganz am Schluss. Key-Note-Speaker der Konferenz war die tansanische Vize-Präsidentin Samia Suluhu Hassan. Detlef Waechter, der neue deutsche Botschafter in der Hauptstadt Dodoma, sprach ebenfalls. Fast alle großen Medien aus der East-African Community berichten prominent über die Konferenz – ein großer Erfolg.
Die Stimmung bei der gesamten Konferenz ist ansteckend gut. Alles ist sehr locker, die Teilnehmer sind unglaublich freundlich. Es liegt eine besondere Atmosphäre in der Luft. Mit zahlreichen Gags und Auflockerungsübungen, bei denen sogar die anwesenden Minister bereitwillig teilnehmen, verstärkt der Moderator diesen speziellen Spirit.
Etwas weniger Zurückhaltung täte auch deutschen Unternehmen gut. Sie könnten in Ostafrika neue wirtschaftliche Perspektiven schaffen. Orientiert an den Werten der sozialen Marktwirtschaft, lässt sich der Grundstein für neue Geschäftsbeziehungen legen. Mein Team und ich freuen uns bereits auf die nächste East African Business and Entrepreneurship Conference – wieder mit spannenden Themen und Diskussionen und hoffentlich mit noch mehr deutscher Beteiligung!