Während in anderen Ländern der EU digitale Lösungen im Behandlungsverlauf längst dazugehören, stehen sie hierzulande oft noch am Anfang: Im europäischen Vergleich mit 13 anderen Nationen liegt Deutschland hinsichtlich der Digitalisierung des Gesundheitswesens nur auf dem vorletzten Platz. Die virtuelle Veranstaltung der BDI-Initiative Gesundheit digital zur Nutzung von Gesundheitsdaten in Forschung und Versorgung bot die ideale Plattform zur Diskussion. Iris Plöger, Mitglied der BDI-Hauptgeschäftsführung, moderierte die Veranstaltung, die Mitte Mai über 200 Teilnehmer anzog.
Neben Staatsministerin Dorothee Bär hielt BDI-Präsident Dieter Kempf eine Rede, in der er die Bundesregierung aufforderte, das Patientendatenschutzgesetz nachzubessern, das im Sommer in Kraft treten soll: „Wenn wir auch in Zukunft über modernste medizinische Lösungen made in Germany verfügen wollen, müssen unsere forschenden Unternehmen hierzulande endlich einen direkten Zugang zu wissenschaftlichen Forschungsdaten erhalten.“ Die Corona-Pandemie zeige auf, dass Gesundheitsdaten in der medizinischen Forschung, Entwicklung und Versorgung eine große Hilfe sein würden.
Daneben gab es eine virtuelle Diskussion und Studienvorstellung mit:
Jörg Debatin (health innovation hub) / Gabriel Haras (Siemens Healthineers AG) / Hagen Pfundner (Roche Pharma AG) /Matthias Suermondt (Sanofi-Aventis Deutschland AG) / Christiane Woopen (Europäischer Ethikrat, Datenethikkommission der Bundesregierung).
Im Zentrum der virtuellen Veranstaltung stand die Vorstellung der Studie Digital Patient Journey Oncology der BDI-Initiative Gesundheit digital. Sie zeigt, wie wichtig es für Patienten und Unternehmen ist, dass die Politik auch der privaten Forschung den Zugang und die Nutzung von Gesundheitsdaten ermöglicht. Ziel der Studie Digital Patient Journey Oncology ist es, Innovationshemmnisse aufzuzeigen und Handlungsempfehlungen zur Schaffung einer digitalen Versorgungsstruktur zu formulieren, die den Ansprüchen höchster Versorgungsqualität genügt.