Da sieht man mal, dass es gar nicht darauf ankommt, wie Zocker ihren Einsatz im Wettbüro verteilen. Wäre es danach gegangen, hätten die Briten sehr sicher für den Verbleib in der EU gestimmt. Doch erstens kommt es anders – und zweitens, als man denkt. Schon taucht die Frage auf, ob sich die Brits sofort von der Fußball-EM verabschieden müssen. Oder uns beim nächsten Eurovision Song Contest ein britannisches Lied erspart bleibt. Im wahren Leben könnte es noch ziemlich kompliziert werden. Etwa, wenn sich Schotten und Nordiren – ihrerseits in der Mehrheit Gegner des Brexits – irgendwann fürs Bye-bye aus dem Vereinigten Königreich entscheiden sollten. All das stimmt nicht optimistisch? Zumindest der BDI-Hauptgeschäftsführer verliert selbst in der für alle Europäer schweren Stunde im Deutschlandfunk-Interview nicht seine Zuversicht: Jetzt sei der politische und wirtschaftliche Druck enorm – und sorge dafür, dass sich keiner, weder in London noch in Brüssel, werde leisten können, auf Zeit zu spielen und zu taktieren. Was immer geschieht, es geht immerhin ganz speedy. Sein Rat an Europa ist das Motto der englischen Krone: keep calm and carry on.