Neben dem Abschluss eines umfassenden Investitionsabkommens 2020 forderte der BDI-Hauptgeschäftsführer während der Reise auch einen raschen Beitritt Chinas zum WTO-Abkommen für öffentliche Ausschreibungen (GPA) als weiteres zentrales Anliegen deutscher Unternehmen. Im Mittelpunkt des Besuchs standen Gespräche mit dem Handelsministerium (MofCom), der Nationalen Entwicklungs- und Reformkommission (NDRC), dem Ministerium für Industrie und Informationstechnologie (MIIT) sowie mit dem staatlichen Thinktank des Staatsrats DRC. Dabei ging es auch um das ab 2020 in Kraft tretende Gesetz für ausländische Investitionen (Foreign Investment Law) und Fragen zum chinesischen Sozialkreditsystem. „Die Einführung eines umfassenden Sozialkreditsystems ist für die deutschen Unternehmen mit erheblichen Unsicherheiten und Kosten verbunden“ kritisierte der BDI-Hauptgeschäftsführer. „Gerade für Mittelständler ist dies ein Problem. Hier fordern wir von China transparente Kriterien und objektive Bewertungsverfahren.“
Mit dem MIIT sprach Herr Lang über den aktuellen Stand der Implementierung von 5G in China sowie Probleme des grenzüberschreitenden Datenverkehrs. „Chinas Gesetzgebung im Bereich der Cybersicherheit hat zu großer Verunsicherung bei deutschen Unternehmen geführt. Hier brauchen wir möglichst schnell Klarheit durch präzise und eng gefasste Ausführungsbestimmungen.“
Lang forderte, dass „das neue Gesetz für ausländische Investitionen hält, was es verspricht“ Dafür müsse es auch außerhalb Pekings konsequent umgesetzt werden, in den Provinzen und Kommunen. „Gerade dort treten die Probleme mit Diskriminierung und unfreiwilligem Technologietransfer am häufigsten auf.“
Der BDI-Hauptgeschäftsführer informierte sich darüber hinaus bei Unternehmens- und Wirtschaftsvertretern, Rechtsexperten und den diplomatischen Vertretern der Europäischen Union und Deutschlands über die Entwicklungen in China.