„Durch private Campusnetze hängen unsere Unternehmen nicht mehr in der Warteschleife und können sofort mit dem unabhängigen Aufbau eines 5G-Netzes beginnen“, sagte Iris Plöger, Mitglied der BDI-Hauptgeschäftsführerin, anlässlich der Vergabe der Lizenzen für 5G-Campusnetze. Nicht für jedes Unternehmen sei es wirtschaftlich, ein eigenes privates Netz zu betreiben. Für diese Unternehmen blieben die öffentlichen Netze entscheidend. „Die Gebühren – ob für öffentliche oder private Netze – müssen wirtschaftlich tragfähig sein“, forderte Plöger.
5G ist für die Industrie deshalb interessant, weil sich nicht nur viel größere Datenmengen drahtlos übertragen lassen, sondern auch weil der Mobilfunkstandard der 5. Generation reaktionsschnell ist. Das ermöglicht Übertragungen nahe an der Echtzeit - eine Voraussetzung für autonomes Fahren, aber auch für Industrie 4.0-Kommunikation in der Fertigung oder Roboterinteraktion ohne Kabel. 5G wird komplette Geschäftsmodelle und Produktionsprozesse umkrempeln. Die neue Technologie ist unerlässlich für hochkomplexe digital gesteuerte Systeme, in denen Maschinen miteinander kommunizieren.
Der Sicherheitsaspekt bekommt aus Sicht des BDI in der Debatte um den 5G-Ausbau zurecht einen großen Stellenwert eingeräumt. „Der 5G-Sicherheitskatalog der Bundesnetzagentur muss dringend nachgebessert werden. Es bedarf europaweit einheitlicher Sicherheitsanforderungen an die Hersteller von 5G-Komponenten“, forderte Plöger. Die Gewährleistung sicherer Produkte, Netze und Dienstleistungen müsse von allen Herstellern, Lieferanten und Anbietern gleichermaßen gewährleistet werden. Die Qualität, Widerstandskraft und Vertrauenswürdigkeit des schwächsten Glieds bestimmten die Sicherheit des gesamten 5G-Netzes.
Der BDI setzt sich für eine sehr strenge Sicherheitsüberprüfung für alle Anbieter von 5G-Technologie ein, unabhängig von ihrer Herkunft. In der Debatte um zusätzliche Sicherheitsanforderungen für Hersteller von 5G-Komponenten bringt sich der Verband mit einer Stellungnahme ein.