„Mit 15 Prozent der branchenweiten Bruttowertschöpfung für Investitionen in Forschung und Entwicklung (FuE) übertreffen die Unternehmen der deutschen Gesundheitswirtschaft das Innovationsziel der Bundesregierung um das Vierfache. Dieser überdurchschnittliche Einsatz sichert Deutschlands Erfolg als Forschungsstandort sowie Wohlstand und Beschäftigung“, sagt Iris Plöger, Mitglied der BDI-Hauptgeschäftsführung.
Doch in einer globalisierten Welt sind weltweit agierende Industriekonzerne gezwungen, die Rahmenbedingungen der für Investitionsentscheidungen in Frage kommenden Länder in Forschung und Produktion gegeneinander abzuwägen. Nur so können sie im intensiven internationalen Wettbewerb bestehen. Plöger stellt fest: „Unternehmen drohen Deutschland zu verlassen, weil sie hier im internationalen Vergleich vielen bürokratischen Hürden ausgesetzt sind. Die mangelnde Verfügbarkeit von Daten und die Abwanderung hoch qualifizierter Beschäftigter behindern Forschungsvorhaben.“
Die BDI-Studie zeigt, wie Deutschland als Forschungs- und Entwicklungsstandort für die industrielle Gesundheitswirtschaft aufgestellt ist: Die Branche trägt hohe FuE-Aufwendungen und sichert als Zukunftsindustrie die Wertschöpfung der Zukunft. So weist FuE in der industriellen Gesundheitswirtschaft überdurchschnittliche Ausstrahleffekte auf die gesamte Volkswirtschaft aus – und zwar mit Blick auf Bruttowertschöpfung wie Arbeitsplätze.
Allerdings zeigt die Studie auch, dass die FuE-Aktivitäten langsam, aber sicher nachlassen. Diese Erkenntnis ist sehr beunruhigend. Ursachen sind: schleppende Studiengenehmigungen, bürokratische Genehmigungsverfahren, unzureichende Forschungsförderung sowie zu geringe Digitalisierungsmöglichkeiten. Jetzt ist ein politischer Schub für einen stärkeren Innovationsstandort Deutschland nötig, um die noch führende Position als Wissens- und Forschungsstandort zu erhalten und auszubauen.