Neben Macron qualifizierte sich auch die Kandidatin des rechtsextremen Front National Marine Le Pen für die zweite Runde. Sie erhielt die Unterstützung von knapp 21 Prozent der Wähler.
„In der Stichwahl müssen sich die Franzosen nun klar entscheiden: für oder gegen Europa – für oder gegen den Rückzug ins Nationale“, meint Kempf. Während Macron der EU zu neuem Schwung verhelfen will durch eine stärkere Integration der Eurozone, mehr Zusammenarbeit in der Verteidigungspolitik und einem vollwertigen gemeinsamen Grenzschutz, wirbt Le Pen für ein vermeintlich unabhängiges Frankreich. Sie will Frankreich aus der Nato und der EU führen, den Franc wiedereinführen und Frankreichs Grenzen streng überwachen. Auch wirtschaftlich setzt sie auf Abschottung. Bestehende Freihandelsabkommen möchte sie aufkündigen und die heimische Wirtschaft durch Zölle schützen.
Mit einer Präsidentin Le Pen stünde die deutsche französische Zusammenarbeit vor großen Herausforderungen – politisch und wirtschaftlich. Die beiden Volkswirtschaften sind sehr eng verflochten. Deutschland ist Frankreichs wichtigster Handelspartner: Der deutsche Markt ist das französische Exportziel Nummer eins und wichtigstes Lieferland. Für Deutschland ist Frankreich der zweitwichtigste Abnehmer und drittwichtigster Lieferant.
Für BDI-Präsident Kempf gilt daher: „Wir in Deutschland wünschen uns ein starkes Frankreich in Europa. Auf unseren Partner Frankreich können und wollen wir nicht verzichten. Mit unseren französischen Freunden zusammen Europa zu stärken – das ist für die Zukunft der EU entscheidend.“